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02.12.2010-08.01.2011
"Arbeiten auf Papier"
Galerie Splettstößer, Kaarst, Germany.

Aljoscha, bioism, biofuturism

Neuss-Grevenbroicher Zeitung

"24 Künstler stellen in Kaarst aus"

VON RUDOLF BARNHOLT 02.12.2010
Kaarst (NGZ)

In der Galerie Splettstößer sind ab heute "Arbeiten auf Papier" zu sehen. Bekannte Künstler, von Anatol bis Wilhelm Schiefer, präsentieren ganz unterschiedliche Werke und Techniken.


Jan Wiegand nutzt gerne gebrauchte Materialien wie alte Briefumschläge. Derzeit stellt er in der Galerie Splettstößer aus. NGZ-Foto: Lothar Berns
"Arbeiten auf Papier" heißt die Ausstellung, die seit gestern in der Galerie Splettstößer zu sehen ist. Die allermeisten der insgesamt 24 Künstler haben dort in der Vergangenheit bereits Bilder gezeigt. Und allein die große Zahl der Kreativen lässt erahnen, dass es sich um eine höchst facettenreiche Ausstellung handelt. So gibt es kaum eine Technik, die nicht vertreten ist.

Der überwiegende Teil der Exponate ist mittleren Formats, was nicht mit Mittelmaß verwechselt werden darf. Da ist zum Beispiel der aus der Ukraine stammende Aljoscha, der mit seinen Werken den Begriff des Bioism prägte. Seine Bleistiftzeichnungen wirken wie eine enorme Anhäufung von Mikroorganismen. Aljoscha war bislang ebenso wenig in der Galerie Splettstößer vertreten wie Yang Fei aus Peking.

Die 38-Jährige zeigt winterliche Impressionen aus ihrer Heimatstadt. Die Clowns von Klaus Richter, dem Bereichsleiter "Bildende Kunst" in der Alten Post, sind alles andere als lustig. Richter liebt das Geheimnisvolle – hinter jedem Bild kleben weitere Clownbilder. Das Schiff auf hoher See und die "Friesenbude" sind typisch Arbeiten von Anatol, gemalt auf Wellpappe.

Petra Siering ist eigentlich Bildhauerin. Sie steuert abstrakte Malerei – Öl und Graphit auf Papier – bei, Gottfried Heimrich seine typischen Horizonte. Renate Hoffmann-Korth, bekannt durch ihre Performances, zeigt Kleinformatiges: Mit Tusche und Bleistift kreierte sie unter anderem eine Illustration für eine Doktorarbeit. Jan Wiegend ist mit rätselhaften Bildwelten, oft fragmentarisch aufgebaut, vertreten. Er nutzt gerne gebrauchte Materialien wie alte Briefumschläge und malt auf Buchseiten. Dieter Krüll hat skurrile Gestalten, die ihm in Madrid aufgefallen waren, zu Papier gebracht. Comichaft überzeichnet, entstanden ausgeprägte Charakterköpfe. "Kinder, die einfach so da sitzen": Das ist es, was Amos Plaut mit seinen Bildern rüberbringen wollte.

"Die Auffindung des Leichnams des Heiligen Sebastian": Wilhelm Schiefer hat sich mit seinen Scherenschnitten an dem Meisterwerk von George de la Tour orientiert und noch eine moderne Variante mit sensationslüsternen Paparazzi hinzugefügt. Und möglicherweise kommt noch ein ganz besonderer Beitrag mit Verspätung in der Galerie Splettstößer im Alten Rathaus Kaarst an: Im Rahmen des von Susanne Ristow initiierten Kunsttransfers Düsseldorf-Neapel wird aus Süditalien eine Sendung mit Bildern von Ristow, Chris Succo und nicht näher bekannten Künstlern aus Neapel erwartet.